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Clubausflug nach St. Anton

von Susanne Schiller

Bekleidet mit Sommerkleid und Sandalen, saß ich am Abend des 05.09.22 bei 25 Grad im Garten und las das von unserer Clubpräsidentin Tirza entworfene Programm für unsere diesjährige Clubreise nach St. Anton.
Ich sah mich gedanklich schon mit leichter Wanderbekleidung im Verwalltal und mit einer Mütze gegen die Sonne beim Almabtrieb in St. Anton.

Natürlich hatte ich schon berücksichtigt, dass St. Anton auf 1300 Metern Höhe liegt und nicht auf rund 450 Meter wie unser „Ländle“ hier. Es könnte also, wie der Schwabe sagt:
„…einen Kittel kälter werden“, doch diesen Kittel würde ich dann in den Rucksack packen, soweit der Plan. Aber es kam ein bisschen anders. Die Wetterfee, die am besagten Wochenende Dienst hatte, war keine Gute und forderte Tirza und Ihr diesjähriges Motto: „Geht nicht, gibt’s nicht“ heraus.

Tirza nahm die Herausforderung an, ließ sich nicht unterkriegen und so schickte sie uns am 15.09. einen geänderten Programmablauf, in dem der vorhergesagte Wintereinbruch mit Schneegestöber schon eingeplant war.

Am 16.09. trafen wir uns nun, gut informiert und gerüstet, am Glaspalast in Sindelfingen. Die Stimmung war voller Vorfreude, als wir in den gemütlichen Reisebus einstiegen. Nach Begrüßung durch Tirza, ein paar Getränken und Snacks, unterbrachen wir die fröhlichen Gespräche durch einen kleinen Programmpunkt. Reinhilde und ich lasen einen kleinen Dialog von Tucholsky vor, in dem ein Ehepaar versucht, gemeinsam einen Witz zu erzählen. Es gab einiges zu lachen und wir wurden weiterhin sanft durch die Landschaft geschaukelt. Zur Feier des Tages tranken wir noch jede ein Dösle Sekt im Bus. Nach einer halbstündigen Kaffeepause, sangen wir gemeinsam noch ein selbstgedichtetes Lied über eine lustige Clubfahrt, die „13 wilde Frauen“ zu ihrem schönen Reiseziel unternahmen. Mit einem Augenzwinkern forderten wir alle Hobbypoeten an Bord heraus, für unsere Rückfahrt noch ein paar weitere Strophen zu erfinden. Schließlich rollten wir pünktlich vor unser wunderschönes Feriendomizil von Tirzas Familie und das genau gegenüberliegende Hotel.

Flott bezogen wir unsere Zimmer und uns mit warmen Hosen, Jacken und Mützen.
Um 14 Uhr fanden wir uns alle wieder ein zu einem ersten Gruppenfoto und starteten die Wanderung durch das Verwalltal hinauf zur Wagner Hütte.
Wir begegneten vielen Kühen, die sich für den Almabtrieb versammelten.
Einige wurden auch in Anhänger geschoben und ins Tal gefahren und so manche gutmütige Kuh verwandelte sich am Verladeplatz in einen störrischen Esel.
Nach leckerem Imbiss und einem Spaziergang durch Wald und Almwiesen, vorbei an prächtigen Fliegenpilzen waren wir kurz vor 17 Uhr wieder zuhause.
Wir hüpften schnell in trockene Kleider und machten uns auf den Weg ins „Museum“, einem wunderbaren Restaurant und Skisportmuseum in der ehemaligen Villa Trier.
Eine festlich gedeckte Tafel erwartete uns in diesem imposanten Gebäude und ein super freundlicher Kellner, der ursprünglich aus Sindelfingen stammte, begleitete uns durch einen Abend voller Gaumenfreuden und interessanter Gespräche.
Wir spazierten durch die Nacht zurück, nahmen im „Tirzas“ noch einen kleinen „Absacker“ und plumpsten anschließend in unsere gemütlichen Bettchen.

Gut ausgeschlafen trafen wir uns am nächsten Morgen im Hotel Kertess zum Frühstück. Wir beeilten uns, um danach gleich wieder aufzubrechen, doch da fiel plötzlich eine Zimmertüre ins Schloss, bei der der Schlüssel noch von innen steckte, und wir alle hofften mehr denn je, dass Tirzas Motto auch für diese neue Herausforderung gelten sollte.
Tirza blieb cool, erreichte, nachdem der Schlüsseldienst auf einer Fortbildung war, einen hilfsbereiten Nachbarn, der mit seinem Werkzeugkoffer bewaffnet zum lieben Einbrecher mutierte und so war auch dieses Problem gelöst.

In der SENN (sationellen) Hütte bekamen wir eine kleine Kräuterkunde und buken zusammen Brot und Pizza, während draußen der erste Schnee auf der Sonnenterrasse liegen blieb.
Nach diesem weiteren kulinarischen Highlight wurden wir von Taxis abgeholt und in den Nachbarort Pettneu zum dortigen Almabtrieb gefahren.

Mit Blumen und Zweigen geschmückte Kühe und Ziegen wurden durchs Dorf getrieben und obwohl es nur 6 Grad warm war, säumten viele fröhliche Menschen den Straßenrand. Kurz vor 14 Uhr traten wir dann wieder unsere Heimreise an und wurden auf dieser Rückfahrt tatsächlich noch mit weiteren Strophen unseres Clubliedes überrascht, welche wir dann aus voller Kehle schmetterten. Es war eine richtig schöne Clubreise, so rund wie die Schneekugeln, die wir hätten formen können und eins steht fest:
„Geht nicht, gab’s nicht“!

Liebe Tirza, vielen herzlichen Dank an Dich im Namen von allen, es war SENNsationell!!
Herzlichst Susanne Sch.